Höhere Sicherheit und geringere soziale Kosten
KWS (Teil von VolkerWessels) stellt eine innovative Hilfsbrücke aus Verbundwerkstoff vor, die die Verkehrsbehinderungen bei Straßenbauarbeiten erheblich reduzieren wird. Gemeinsam mit FiberCore Europe und Rijkswaterstaat hat KWS die intelligente, temporäre Brücke "HUGO" (Auxiliary Bridge for Major Maintenance) entwickelt: eine leichte, demontierbare Brücke, die auf der Fahrbahn platziert wird. Der Durchgangsverkehr fährt über die Hilfsbrücke, während die Arbeiten gleichzeitig unter der Brücke stattfinden. Eine sichere Arbeitsumgebung für die Straßenarbeiter und eine Lösung für die Unannehmlichkeiten während der Arbeiten. Nach umfangreichen Praxistests des Prototyps sucht KWS in Zusammenarbeit mit Rijkswaterstaat nun nach ersten Projekten für den Einsatz der Hilfsbrücke.
Bei Straßenbauarbeiten sind Beeinträchtigungen für die Verkehrsteilnehmer und die Umgebung in der Regel unvermeidlich. Die Sperrung von Fahrspuren und Fahrbahnen ist bisher die einzige Möglichkeit, die Arbeiten durchzuführen. Wenn nötig, werden Umleitungen eingerichtet, um den Verkehr abzuwickeln. Die Folge: Staus, Unannehmlichkeiten für Anwohner und Verkehrsteilnehmer und trotz Sicherheitsmaßnahmen oft unsichere Situationen für die Straßenarbeiter. Außerdem sind die sozialen Kosten hoch: Verkehrsmaßnahmen, aber auch Staus kosten Geld. Ein aktuelles Thema angesichts der üblichen Verkehrsintensität und der Aufgabe, Brücken und Viadukte in großem Umfang instand zu halten und Fugen zu erneuern.
Gemeinsam innovativ sein
Um die Entwicklung dieser HUGO genannten Hilfsbrücken zu beschleunigen, hat KWS in Zusammenarbeit mit Rijkswaterstaat die Initiative ergriffen und mit dem Partner FiberCore Europe (FCE) einen Prototyp gebaut. Die Grundlage dafür ist die (permanente) Straßenbrücke aus Verbundwerkstoff, von der FCE allein in den Niederlanden bereits rund 100 Stück errichtet hat. FCE hat auch schon (temporäre) Fahrradbrücken in Projekten von KWS eingesetzt. Civiele Technieken deBoer war auch an der Entwicklung der Hilfsbrücke beteiligt. Die Hilfsbrücke eignet sich für den Ersatz und die Renovierung gemeinsamer Kreuzungsbauwerke, für größere Instandhaltungsarbeiten an Viadukten und Brücken, für den Einbau, die Reparatur oder den Ersatz von Durchlässen (hydrologisch und/oder ökologisch), als provisorischer Ökodurchlass oder als Verbindung für Rettungsdienste oder Busspuren des öffentlichen Verkehrs.
Nach umfangreichen Tests des Prototyps stehen nun zwei vollständige Hilfsbrücken zur Verfügung. KWS sucht nun gemeinsam mit Rijkswaterstaat nach den ersten Projekten für den Einsatz der Hilfsbrücke.
Vorschläge von anderen Straßenbehörden sind ebenso willkommen wie potenzielle Projekte der beiden Partner selbst. KWS wird in den nächsten zwei Jahren mit Rijkswaterstaat zusammenarbeiten, um diese Innovation zu optimieren, einzusetzen und zu überwachen.
Fließen und Durcharbeiten zur gleichen Zeit
Die Hilfskonstruktion wird als "vertikale Phase" über den Arbeitsbereich, in dem die Arbeiten stattfinden, gelegt. Darüber (über die Brücke) fährt der Verkehr sicher mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h über die Fahrbahn, auf der die Arbeiten durchgeführt werden. Dadurch werden Umleitungen und Staus auf dem umliegenden Straßennetz vermieden. Das bedeutet auch, dass die Arbeiten die Rettungsdienste nicht behindern und diese die bestehenden Zufahrtswege nutzen können. Für die Straßenarbeiter bedeutet der Einsatz der Hilfskonstruktion eine sichere, physische Trennung zwischen dem Verkehrsfluss und ihrem Arbeitsumfeld. Der getrennte Arbeitsbereich hat eine maximale Arbeitshöhe von etwa zwei Metern. Durch die Vermeidung von Staus und die Erhöhung der Sicherheit ist die Anwendung dieser Innovation bei Infrastrukturarbeiten von großem sozialen Wert.