BRÜGGE (B) - Heute wurde die längste Verbundbrücke der Welt in den frühen Morgenstunden gesetzt. In der Nacht zuvor wurde die 42 Meter lange Fertigteilkonstruktion mit einem begleiteten Transport über niederländische und belgische Straßen von Rotterdam (NL) nach Brügge transportiert, bevor sie unmittelbar im Morgengrauen eingesetzt werden konnte.
Als Ersatz für die in die Jahre gekommenen kanadischen Holzbrücken in Brügge, Belgien, lieferte FiberCore Europe im Auftrag von De Vlaamse Waterweg und West Construct/Besix zwei vorgefertigte Verbundbrücken einschließlich Geländer. Mit 42 Metern Länge ist sie die längste einteilige Fahrrad-/Fußgängerbrücke aus Verbundwerkstoff der Welt. Diese zweite Brücke ist nur einen Bruchteil länger als die erste Brücke, die einen Monat zuvor transportiert und montiert wurde und damit erneut den Weltrekord brach.
Langlebige Lösung
Diese langlebigen Brücken haben eine Lebensdauer von mehr als 100 Jahren und erfordern kaum Wartung. Brücken aus Verbundwerkstoffen sind besonders robust, leicht und langlebig. Die Brücken sind unempfindlich gegen äußere Einflüsse wie Rost, Fäulnis und Korrosion durch Tausalze. Selbst Graffiti lässt sich leicht von den Brücken entfernen.
Ein besonderer Transport
Die Brücken werden im Werk von FiberCore Europe in Rotterdam (NL) hergestellt und auf der Straße nach Brügge transportiert. Dies ist natürlich ein ganz besonderer Transport, und um Störungen zu vermeiden, wurde er in der Nacht vom 25. auf den 26. März 2019 von der niederländischen Transportfirma Westdijk BV durchgeführt. Dieser Convoi exceptionnel mit einer Gesamtlänge von 47,8 Metern wurde von zwei Begleitfahrzeugen unterstützt, und hier und da musste ein Laternenpfahl entfernt werden. Zum Vergleich: Die Länge einer durchschnittlichen Boeing 737 beträgt 35 Meter!
Am frühen Morgen des 26. März traf die nur 22 Tonnen schwere Brücke in Brügge ein, wo sie mit einem auf der benachbarten Betonbrücke stationierten Kran in ihre Position gehoben wurde. Nach dem Einsetzen ist die Brücke tatsächlich sofort einsatzbereit.
Sensoren
Die Verbundbrücken in Brügge sind ein Pilotprojekt mit großem Potenzial für den Rest von Flandern. In der zweiten Radfahrer-/Fußgängerbrücke werden Sensoren installiert. Die flämische Regierung hofft, mit Hilfe dieser Sensoren viel über die Konstruktion und das Verhalten dieser Brücken zu lernen, so dass in Zukunft mehr mit Verbundwerkstoffen als Baumaterial gearbeitet werden kann. Der Fachbereich Beton und Stahl des Ministeriums für Mobilität und öffentliche Arbeiten war eng in die Vorplanung beider Brücken eingebunden.